Warum sind so viele Menschen ohne Job?

Fragt die Internet Präsenz vom ZDF

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/10/0,3672,2277226,00.html

Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Kranken- und Pflegeversicherung kosten in Deutschland rund 40 Prozent des Lohnes. Die Beiträge teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber. 1984 kamen auf 100 Euro Lohn noch 34,40 Euro an Sozialbeiträgen. Im Jahr 2004 waren es 41,90 Euro, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer abführen mussten. Die Folge: Wegen der hohen Lohnnebenkosten verlagern immer mehr Unternehmen ihre Arbeitsplätze ins billigere Ausland.

Allerdings: Mehrere andere westeuropäische Länder haben fast genauso hohe oder höhere Sozialabgaben (beispielsweise Frankreich, Belgien, Schweden), teilweise sind die Arbeitgeberanteile deutlich höher als Arbeitnehmeranteile


Leider ist es ein wenig schwierig auf die Argumentation des ZDF ein zugehen denn das ZDF verschweigt die Formel seiner Rechnung.
Ich persöhnlich bleibe bei meiner Behauptung das die Lohnnebenkosten in den letzten Jahren gesunken sind (was sich allerdings nicht auf die Zeit ab 1984 bezieht sondern maximal auf die letzten 10 Jahre.)

Im Jahr 2004 waren es 41,90 Euro, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer abführen mussten.
vs
teilweise sind die Arbeitgeberanteile deutlich höher als Arbeitnehmeranteile

Naja, sicher ist, solche Rechnungen sind mit aller größter Vorsicht zu genießen denn es fehlen die Berechnungsfaktoren.
Niemand würde auf die Idee kommen in Mathe das Ergebniss einer Aufgabe zu präsentieren wenn die Faktoren der Aufgabe gar nicht bekannt sind.

Nach einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim lag die effektive Durchschnittsbelastung für Unternehmen in Deutschland 2004 bei 36,1 Prozent - ein europäischer Spitzenwert.

Es folgen im Artikel eine ganze Reihe von Ländern die weniger oder ähnlich hohe Steuersätze haben.
Lustigerweise möchte ich an dieser Stelle erwähnen das die allermeisten der dort genannten Länder mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie wir. Ob eine deartige Aufführung wirklich das Argument unterstützt? Naja vieleicht nur wenn man sich mit den betroffenen Ländern nicht auseinander setzt.

Vom Kündigungsschutz bis zum Flächentarifvertrag - der Arbeitsmarkt ist nach Ansicht vieler Experten überreguliert.

Ich möchte hier eigentlich gar nicht darauf eingehen wieso manche Leute glauben das man durch die Lockerung des Kündigungsschutzes mehr Arbeit schaffen kann. Tatsache ist die Behauptung das man durch leichtere Kündigungen mehr Jobs bekommt, ist ähnlich sinnvoll wie es sich auf den ersten Blick anhört*g*.
Und die Sache mit dem Flächentarifvertrag, wir alle haben doch in der letzten Zeit von genügend Ausnahmen gehört oder die Verhandlungen mitbekommen die die Gewerkschaften führen.

Auf der einen Seite sind immer mehr Menschen ohne Arbeit, auf der anderen Seite arbeiten einige immer mehr. Wenn alle weniger arbeiten würden, könnte man die Arbeit auf mehr Menschen verteilen, so das Argument. Dadurch würden die Sozialausgaben sinken und der Konsum würde angekurbelt.

Tja warum ist denn das so? Wir reden hier doch anscheinend über Überstunden. Wie kommen die zu stande? Gründe dafür könnten Personaleinsparungen sein (Kündigungsschutz?) Oder vieleicht die Angst der Arbeitnehmer ihren Job zu verlieren (nochmal: Kündigungsschutz?)
Vieleicht liegt es aber auch an der Aufweichung der Tarifverträge die dafür sorge trägt das die Arbeitszeiten "flexibeler" werden.

Wenn ich mir Überlege das ich für so einen Artikel demnächst Gebühren zahlen soll. Aber weiter im Text.

Der Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft ist nicht geglückt.


Ich bin erstaunt darüber das ein solcher Satz als Argument angeführt, was für eine Argumentationskultur.
Lasst mich bitte Beispielhaft weitere stichhaltige Argumente anführen:
Weil wir den Zug verpasst haben.
Weil wir nicht genug nach vorne gehen.
Weil wir den Übergang der Wissenschaftskultur zu Informationsgesellschaft verpasst haben
Weil wir nicht mutig genug sind.
(noch Fragen?)

In der heutigen Gesellschaft gibt es die Festanstellung von der Ausbildung bis zur Rente praktisch nicht mehr - Mobilität ist gefragt. Arbeitnehmer müssen sich auf häufige Job- und Ortswechsel einstellen. Dass man in seinem Heimatort auch einen Arbeitsplatz findet, ist eher unwahrscheinlich. Auch das Ausland sollte eine Option sein.

arg, das ist viel länger geworden als es sollte und alleine über diesen Absatz muss ich einfach etwas mehr schreiben, leider muss ich nun erstmal weg, wenn ich allerdings wieder komme mach ich damit weiter.

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